Meine ersten Tage in Hamburg…
Seit Samstag bin ich in der schönen Hansestadt Hamburg. Schon bei meiner Anreise bekam ich das typische Hamburger Wetter zu spüren.Mal Regen, mal Sonne, mal Wolken, mal Wind… Nach der langen Zugfahrt war ich abends echt froh ins Bett zu kommen.
Den Sonntag habe ich genutzt um meine nähere Umgebung zu erkunden. Es gibt hier echt viel zu sehen. Meine zentrale Lage im Bezirk Hohenfelde erlaubt es mir, viele Sehenswürdigkeiten in unter 20 Minuten zu erreichen.
Montags habe ich pünktlich mein Praktikum bei der Ver.di angetreten. Der Fachbereich 03 Hamburg (Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen) hat mich herzlich empfangen. Wir haben mit einem Frühstück gestartet und die gemütliche Atmosphäre für ein gegenseitiges Kennenlernen genutzt. Zum Kaffee gab es eine Hamburger Spezialität. Das Franzbrötchen ist ein leckeres Zimtgebäck, welches man am ehesten mit unseren Zimtschenken in Österreich vergleichen kann.
Ich durfte mir einen Arbeitsplatz aussuchen und dann wurden mir wichtige Fachbereiche im Haus vorgestellt. Alle waren sehr nett und haben mir, von sich aus, angeboten mich bei Fragen und Wünschen zu unterstützen.
Am Nachmittag durfte ich bei einem Fachaustausch mit dem MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) teilnehmen. Das anschließende Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen der Interessenvertretung war sehr lehrreich für mich. Es war spannend einen kleinen Einblick in das deutsche Krankenkassenwesen zu bekommen.
Dienstags nahm ich an der Fachtagung für betriebliche Interessenvertretungen von Servicebetrieben im Hamburger Gesundheits- und Sozialbereich teil. In Hamburg sind viele Bereiche im Krankenhaussektor ausgegliedert – von der Logistik bis hin zur medizinischen Instrumenten Aufbereitung. Der Höhepunkt der Tagung war eine Einführung in die Entstehung der deutschen Arbeiterbewegung für mich. Ein Kollege führte uns an verschiedene Orte in der näheren Umgebung und brachte sie mit historischen Ereignissen in Verbindung.
Ein erschreckendes Detail:
Am 2. Mai 1933 stürmten SA-,SS- und NSDAP-Mitglieder das Hamburger Gewerkschaftshaus und verhafteten die Vorstandsmitglieder des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB). Durch den Torbogen wurden sie abgeführt. In ganz Deutschland wurden Gewerkschaftsmitglieder verhaftet, verhört, gefoltert und zu Tode geprügelt. Für viele Gewerkschafter begann an diesem Tag ein langer Leidensweg, der durch Gefängnisse und Konzentrationslager führte.
Am ersten Mai traf ich mich mit mit dem Fachbereich 03 Hamburg in der Nähe des Bahnhofs Dammtor. Gemeinsam mit ca. 7000 Gleichgesinnten nahmen wir am Demozug teil. Begleitet wurde die Demonstration von Musik und lauten Sprechchören. `Mehr von uns, ist besser für alle´ wurde lautstark von den sozialen Diensten gerufen!
Auf der Schlusskundgebung in der Osterstraße hielt Ver.di-VoritzenderFrank Bsirske eine beeindruckende Rede.
Ich freue mich schon jetzt auf die weiteren Tage in Hamburg!