Ich begann mein Praktikum bei der IG-Metall München am Montag, den 29. April 2019 und war schon mal recht beeindruckt von der ausgezeichneten Lage des Gewerkschaftshauses, das sich gerade mal 5 Minuten zu Fuß entfernt vom Münchner Hauptbahnhof befindet. Neben der IG-Metall sind sich noch die Gewerkschaft Verdi, die EVG und der DGB Bayern im recht großzügig angelegten Gebäude beheimatet.
Nach einem wärmenden Empfang der Assistentinnen wurde ich im Rahmen der allwöchentlichen Bürobesprechung schon zu den ersten Terminen eingeteilt, die ich zusammen mit den jeweilig verantwortlichen politischen Sekretärinnen und Sekretären absolvieren durfte – z.B. nahm ich Dienstags an einer Sitzung der BR‘s der Firma Siemens AG teil. Thema war u.a. der Ausbau eines anderen Standortes in Passau, wobei mir der sogenannte „Interessensausgleich“ ins Auge stach: laut deutschem Arbeitsrecht ( genauere Grundlage ist hier das Betriebsverfassungsgesetz ) ist das Unternehmen bei einer geplanten Betriebsänderung verpflichtet, mit dem Betriebsrat Maßnahmen zu verhandeln, die sowohl die Interessen der Beschäftigten, als auch die des Arbeitgebers berücksichtigen (z.B. Kurzarbeit oder Arbeitszeitabsenkungen). Nicht zu verwechseln ist der Interessensausglich mit dem Sozialplan, bei dem es dann anschließend um den Ausgleich und die Milderung von Nachteilen für die betroffenen Beschäftigten, die sich aus der Umsetzung der Betriebsänderung ergeben.
Ein weiterer Höhepunkt meiner ersten Woche waren natürlich die Vorbereitungen für die Kundgebung und den Demonstrationszug am 1. Mai, der auch in München feierlich begangen wurde. Neben den Gewerkschaften und verschiedenen politisch links stehenden Organisationen nahmen auch NGO’s, wie z.B. der Mieterbund Münchens, an der Demonstration teil und hatten auch am Rathausplatz, an dem die Kundgebungen stattfanden, einen eigenen Stand (wie natürlich auch die IG-Metall).