„Maís salário, menos horário!“ – zehntausende Arbeiter*innen forderten am 1. Mai in Lissabon Lohnerhöhungen und kürzere Arbeitszeiten. Der Gewerkschaftsbund CGTP stellte die Forderung nach einem Mindestlohn von 850 Euro in den Mittelpunkt.
Eine Anhebung des Mindestlohns auf 850 Euro (derzeit: 600 Euro) und ein ernsthaftes Vorgehen gegen prekäre Arbeit forderte Arménio Carlos, Generalsekretär des Gewerkschaftsbundes CGTP, in seiner 30-minütigen Rede am Tag der Arbeiter*innen auf der Bühne am Jardim da Alameda in Lissabon.
Maís salário, menos horário!
Bei knapp 25 Grad im Schatten legten zuvor zehntausende Arbeiter*innen die zwei Kilometer lange Strecke von der Praça Martim Moniz zur Alameda zurück. Wie Carlos forderten sie mit Sprüchen wie „Maís salário, menos horário“ (Mehr Geld für weniger Zeit), „Contra a precariedade, exigimos estabilidade“ (Gegen die Prekarität fordern wir Stabilität) und „Para país avançar, salários aumentar” (Um das Land voranzubringen, Löhne erhöhen) die 35-Stunden-Woche für alle, höhere Löhne und ein Ende prekärer Arbeit.
Sardinen und kühles Bier
Neben den Reden, gemeinsamem Singen und Live-Musik auf der Bühne, genossen die Arbeiter*innen das von den Gewerkschaften zubereitete Essen. Sehr beliebt: die traditionelle Bifana, Chouriço und gegrillte Sardinen. Dazu in der Regel ein kühles Bier. Auch in vielen anderen Städten Portugals feierte die CGTP den 1. Mai mit Aufmärschen und Kundgebungen. Der regierungsnahe Gewerkschaftsbund UGT beging den Tag der Arbeiter*innen in Braga.
Umfassende Berichterstattung
Die portugiesischen Zeitungen, Radio- und TV-Sender berichteten umfassend über den Aufmarsch der CGTP. Die Forderung, den Mindestlohn auf 850 Euro anzuheben, stand dabei im Vordergrund.