2 Wochen sind jetzt vergangen, seit ich die Anreise nach Bozen angetreten habe. Dabei habe ich noch einmal mit dem Auto durch starkes Schneetreiben fahren dürfen. Naja, zum Glück ist die Winterreifenpflicht schon vorbei.
Nachdem wir, meine Kontaktperson Priska und ich, uns natürlich schon vor der Anreise ausgemacht haben, wann ich am ersten Tag im Büro sein soll, nämlich um 8:30 Uhr, stand ich um 08:15 mit einem anderen „Mitglied“ zunächst vor verschlossenen Türen am Haupteingang. Erst zartes trommeln half und wir wurden eingelassen. nach diesem Stress und einer mehr als herzlichen Begrüßung, dachte ich zunächst an einen gemütlichen Vormittag mit Kaffee und Kuchen.
Falsch gedacht, es blieb leider nicht lange Zeit fürs Quatschen.
Warum?, Schon um 10 Uhr durften ich im Landtag sein um bei der Vorstellung der landesweiten Aktionen zum Equal Pay Day teilzunehmen. In diesem Jahr stand dieser Aktionstag unter dem Motto: „Damit keine Träume platzen“.
63 Organisationen, unter Federführung des Landesbeirates für Chancengleichheit, weisen am 3. Mai auf Ungleichheiten bei Lohn, Aufstiegschancen und Armutsrisiko von Männern und Frauen hin.
In Südtirol werden Frauen im Durchschnitt um 17,2 Prozent geringer entlohnt als ihre männlichen Kollegen mit derselben Qualifikation und Berufserfahrung. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Frauen erreichen ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 20.888 Euro, während es bei Männern 38.125 Euro sind. (Daten aus dem Jahr 2017, AFI). Im Fachjargon bezeichnet man dieses Phänomen als Gender Pay Gap, also als geschlechterspezifische Lohngefälle.
Doch nicht nur im Hinblick auf die Entlohnung bestehen Unterschiede: Frauen sind in Führungspositionen prozentuell gesehen schwach vertreten (7,9 % im Jahr 2017). Einen ähnlichen Wert gibt es auch bei den Männern – allerdings bei jenen, die Elternzeit beantragen: im Jahr 2017 waren dies 7,3 Prozent.
Das Arbeitsleben von Frauen verläuft oftmals mit Unterbrechungen, was sich schließlich auch auf die Rentensituation auswirkt und ein höheres Altersarmutsrisiko für Frauen mit sich bringt.
Beirats-Präsidentin Ulrike Oberhammer, Familien- und Soziallandesrätin Waltraud Deeg und Vertreterinnen der teilnehmenden Organisationen stellten das Programm und die Aktionen des 9. Equal Pay Day für den 3. Mai vor.
Das 1. Mai Fest organisiert von der AGB/CGIL, SGBCISL und der UIL-SGK auf der Talferwiesen verlief aus meiner Sicht sehr ruhig, weil die Gewerkschaft sehr leise agiert und dürftig präsent war. Leider wurde das gute Wetter, die gute Stimmung und die tolle Musik begleitet von teurem Essen (Risotto und Burger) und einer Wartezeit auf das selbige von 1 Stunde und länger.
Am Nachmittag ging es zum Trenitalia Stützpunkt in Bozen wo ich mich über die ersten Innerbetrieblichen Sorgen, Beschwerden und Generelle Zustände im Betrieb informieren konnte. Optimaler Start für den Auftrag meiner Fachgewerkschaft 😉
In den Aktionismus konnte ich am 3. Mai, dem Aktionstag des EQUAL Pay Day am Bahnhof Bozen einsteigen.
Die nächsten Tage waren ähnlich füllend und sehr spannend. Ich freue mich schon auf die nächsten 2 Wochen vielleicht mit weniger winterreifenpflichtigem Wetter;-)