Första May – 1. Mai in Stockholm

Der erste Mai ist in Stockholm offiziell ein Feiertag. Wie schon in meinem ersten BLOG-Eintrag erwähnt, bin ich hier zu Gast bei den UNIONEN. Das ist die Gewerkschaft der Privatangestellten von Schweden. „Arbeitskampf“ und politische Mitwirkung sind nicht im Fokus dieser Gewerkschaft. Stattdessen Mitwirkung im Betrieb und Unterstüzung der Mitglieder.

Das ist wohl auch der Grund, warum die UNIONEN als Organisation nicht bei den erste Mai Aufmärschen teilnehmen. Privat sind einige KollegInnen dabei, erzählt mir eine Mitarbeiterin der UNIONEN. Der Grund ist, dass sie keinen politischen Stallgeruch haben möchten und – so die Auskunft – die Mitglieder das auch so nicht wünschen. Die Mitglieder der UNIONEN sind druchwegs hoch bis höchst gebildet. Bei dieser kritschen Gruppe ist es schwer, eine politische Schlagseite als Organisation zu haben.

Ich war natürlich dabei! Gemeinsam mit meiner Kollegin Gerlinde Gschwendtner von der SOZAK haben wir uns mit einer Blue Collar Gewerkschaft getroffen und wurden dort auch von dieser zu den Vorbereitungen eingeladen.

Um 14:00 (und nach echt schlimmen, nasskalten Regen) startete der Protestmarsch in einem großen Park im Stadtzentrum. Vor Ort waren nicht nur politische Parteien (Sozialdemokraten und Kommunisten), sondern auch verschieden Kleinstgruppen aus ursprünglich unterschiedlichen Herkunftsländern, die sich öffentlichkeistwirksam präsentiert haben. Und natürlich auch Gewerkschaften. Wie bereits erwähnt ohne den UNIONEN. Der Marsch führte durch die großen Straßen der Innenstadt Richtung Bahnhof zu einem größeren Platz, wo eine Schlussveranstaltung abgehalten wurde.

Es waren für mich keine konkreten (gemeinsamen) Forderung zu erkennen. Jede Gruppe versuchte ihre Themen und Vorstellung über Transparente oder mittels Plakat an die Frau/den Mann zu bringen. So auch die Gewerkschaften vor Ort. Ein Thema, das ein wenig herausgestochen hat, war das Thema „Ein gemeinsames Europa!“ — Ein gutes Zeichen, wie ich finde —