Zwei Drittel der Jungen haben einen befristeten Arbeitsvertrag

Prekäre Beschäftigung ist in Portugal weit verbreitet. Zwei von drei jungen Arbeitnehmer_innen haben einen befristeten Arbeitsvertrag, mehr als die Hälfte aller Beschäftigten erhält weniger als 900 Euro im Monat. Deshalb hat die CGTP das Thema Prekarität nicht nur am 1. Mai in den Vordergrund gestellt, sondern jetzt auch ein Handbuch dazu herausgegeben.

Die CGTP sagt Nein zu prekärer Beschäftigung

Im Vergleich zum Vorjahr gab es im ersten Quartal 2019 in Portugal einen Anstieg der Beschäftigung um 1,5 Prozent. Die Arbeitslosigkeit ging sogar um 13,8 Prozent zurück. In der Region Algarve aber stieg die Arbeitslosenquote im Jahresvergleich von 7,6 auf 9,4 Prozent.

Ein weiteres strukturelles Problem ist, dass die Prekarität, die von der CGTP als „Vorhof der Arbeitslosigkeit“ bezeichnet wird, weiterhin hoch ist: Jede/r fünfte Arbeitnehmer_in hat einen befristeten Arbeitsvertrag, bei den Unter-25-Jährigen sind es zwei Drittel. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist zwar zurückgegangen, noch immer ist aber fast jede/r zweite Arbeitslose davon betroffen. Nur eine/r von drei Arbeitslosen bekommt Arbeitslosengeld, das im Schnitt nur 492 Euro ausmacht.

Neue Arbeitsplätze werden vor allem im Dienstleistungssektor (plus 53.000 Arbeitsplätze) geschaffen, weniger in der Industrie (plus 23.000). Einen Rückgang gibt es in der Landwirtschaft (minus 3.000 Arbeitsplätze).

Der Prozentsatz der Arbeitnehmer_innen, die weniger als 600 Euro erhalten, ging aufgrund der Anhebung des nationalen Mindestlohns von 25,6 Prozent auf immer noch hohe 17,3 Prozent zurück. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer_innen (55,5 Prozent) erhalten aber weiterhin weniger als 900 Euro netto im Monat.

„Nein zur Prekarität“ steht auf der Titelseite des CGTP-Handbuchs gegen prekäre Arbeit

Die GGTP will weiterhin Arbeitnehmer_innen mobilisieren, um für Beschäftigung zu kämpfen, und gegen Arbeitsgesetze, die Ausbeutung und Verarmung fördern und soziale Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten verschärfen. Um gegen die Prekarität anzukämpfen, hat die CGTP das Thema nicht nur am 1. Mai in den Vordergrund gestellt, sondern jetzt auch ein „Handbuch der gewerkschaftlichen Aktion über den Kampf gegen prekäre Arbeit“. Darin werden Fragen zu befristeten Verträgen, zur Zeitarbeit genauso beantwortet wie Fragen zur Freiwilligen- oder zur Plattformarbeit.