Das war eine turbulente gewerkschaftliche Woche! Begonnen hat alles mit einer Post-Streik-Betriebsratssitzung bei einem Großhandelsunternehmen in der Nähe von München. Das Gremium hat ver.di-Kollegen Thomas und mich freundlich empfangen und in fast euphorischer Stimmung wurde die hohe Streikbeteiligung am Freitag zuvor besprochen. Neben der hohen allgemeinen Partizipation war vor allem die Teilnahme der LKW-FahrerInnen auschlaggebend, da dadurch keine Ware die Lager verlassen konnte und so der Betriebsleitung die Schweißperlen auf die Stirn getrieben wurden. Ziel der Kampfmaßnahme war, Bewegung in die festgefahrenen Tarifverhandlungen zu bringen, das letzte Angebot der Arbeitgeber war eine satte Null.
WeiterlesenLeuchtturm-Tour an der Küste Schottlands
Heute hat mich Sonya Cassidy, TUC-Tutorin am Glasgow-College, auf eine Lighthouse-Tour mitgenommen. Es gab vieles zu sehen und zu fotografieren. Anschließend ließen wir bei einem gemütlichen Beisammensein die Erlebnisse der vergangenen 2 Wochen Revue passieren.
WeiterlesenSocial Media – News, Schulungen und Online Kampagnen
Heute hatte ich Gelegenheit mit zwei Social Media Experten der Gewerkschaft Unite zu sprechen.
Ryan Tobias, seines Zeichens Social Media Verantwortlicher und Trainer im Bereich „Digitale Medien“, hat mir seinen Workflow gezeigt, mit welchen Tools er digitalen Content produziert und mit welchen Herausforderungen er und seine Kollegen täglich konfrontiert sind. War für mich eine klasse Erfahrung und ich habe auch viel aus dem Gespräch für mich mitnehmen können.
Jamie Caldwell, verantwortlich für Online Kampagnen, hat seine Erfahrungen mit mir geteilt und auch die vielen Hürden erläutert, mit denen er und sein Team zu kämpfen haben. Er hat mir sehr plastisch anhand vieler Beispiele die Hochs und Tiefs seiner Arbeit näher gebracht und dabei immer wieder betont, wie wichtig es ist für jeden Einzelnen von uns die digitalen Medien rege zu nutzen. Denn die Meinungsbildung findet schon lange nicht mehr nur am Stammtisch statt.
Betriebsratswahl in Deutschland
Die zweite Praktikumswoche neigt sich auch schon wieder dem Ende zu.
WeiterlesenDen Kompass ausrichten – UNIONEN und IF Metall – im Vergleich
Meine 2. Woche hier in Stockholm steht im Zeichen der unterschiedlichen Arbeitsweisen von IF Metall und UNIONEN. 2 Tage konnte ich – gemeinsam mit meiner Kollegin Gerlinde Gschwendtner – bei IF Metall verbringen, ansonsten verbringe ich ja meine Zeit hier in Schweden nur bei den UNIONEN.
Diese beiden Tage bei IF Metall haben mir aber einigen Aufschluss darüber gebracht, was die essenziellen Unterschiede in der gewerkschaftlichen Arbeit dieser beiden Organisationen betrifft. Das geht über den Begriffe „Blue Collar“ und „White Collar“ hinaus. Hier geht es auch um politischen Impact und Vernetzung mit ebendieser.
WeiterlesenSo feiert Spanien den 1. Mai
Hierzulande organisieren und feiern die zwei großen spanischen Gewerkschaften, die UGT und die CCOO, gemeinsam den 1. Mai. Unter dem Banner „Der Kampf geht weiter. Die Menschen zuerst.“ marschierten zicktausende Menschen in insgesamt 70 Städten für bessere Arbeitsbedingungen, Gleichberechtigung und einen starken sozialen Zusammenhalt. Steffi und Julia waren in Madrid live dabei.

1+1+1= 2
3 Wochen Arbeit – 2 Wochen Bezahlung
ISS nimmt Umstellung der Lohnverrechnung zum Anlass tausenden Beschäftigten in ganz Großbritannien eine Woche Lohn vorzuenthalten.
WeiterlesenMitgliederwerbung und Lohnverhandlungen bei Fellesforbundet
Generell ist die Organisation etwas gemeinschaftlicher aufgestellt – Es gibt auch Zentralen in den Regionen und keine „kleinen Regionalbüros“ Hier schafft Sprache auch ein Miteinander und schafft etwas die hierarchischen Strukturen ab.
Ein Problem, welches auch wir kennen. Wenn Mitglieder ihren Arbeitsplatz wechseln, gehen sie der Gewerkschaft verloren, auch in Norwegen gibt es leider kein Allerheilsmittel. Außer einem Anruf, wenn die Kontaktdaten stimmen oder das Mitglied meldet sich selber.
Der Mitgliedsbeitrag ist auch etwas höher, er liegt zwischen 1,5 und 2,1% vom Bruttolohn. Davon gehen 1,18% an die Gewerkschaft und 0,32% erhält die Gewerkschaft vor Ort. (lokale Gewerkschaft)
Das wäre also der doppelte Beitrag, den man in Österreich zahlt. Aber generell ist das Lohnniveau sehr hoch und vor allem der Unterschied in den Branchen ist geringer. Also eine Metallarbeiterin bekommt nur etwas mehr als zb eine Frisören. Zusätzlich gibt es wie bei uns – Gewerkschaftskurse, Versicherungen und andere Benefits.
Außerdem zahlen immer weniger Firmen ihren Betriebsräten das Gehalt während ihrer Gewerkschaftsarbeit. Das heißt, die Gewerkschaft muss von ca 80% der Funktionärinnen die Gehälter während Konferenzen und Kursen refundieren!
Kollektivverträge werden national verhandelt. Aber diese sind nur gültig, wenn die Gewerkschaft diese in einem Betrieb ausmacht. Das heißt, wenn min 50% der Belegschaft Mitglied der Gewerkschaft ist, kommt die Gewerkschaft und verhandelt in diesem Betrieb den Kollektivvertrag nach. Dann gilt er für alle Beschäftigten! Ansonsten gilt nur der Hauptkollektivvertrag.
Generell wird Mitgliederwerbung bei Fellesforbundet von Face to Face organisiert! Und es funktioniert. „Weg vom Schreibtisch – hin zu den Menschen. Denn ständige Präsenz schafft Glaubwürdigkeit bei den Mitgliedern und das ist das wichtigste“ meinte Kjetil.
Abschließen meinte er „70% zu hören und Sprechdurchfall vermeiden. Denn wir wollen die Probleme von den Menschen hören. Sei es, dass der Kaffee aus dem Automaten nicht schmeckt oder zu geringer Lohn. Nur wenn wir zuhören, können wir für unsere Mitglieder das Beste herausholen.“

Lohnverhandlungen
Bei den Lohnverhandlungen gilt in Österreich nach wie vor die Benya Formel! (Inflation + Produktivität) Das ist hier etwas anders:
Die 3 Prinzipen bei der Lohnverhandlung in Norwegen:
- Wirtschaftliche Lage des Landes
- Aktuelle Produktivität der Mitarbeiter
- Wirtschaftliche Lage der Unternehmen in den nächsten Jahren
Kollektivvertragsverhandlungen sind generell etwas komplexer als bei uns – aber demokratischer.
Der Kollektivvertrag gilt nur in Betrieben, in denen er auch verhandelt wurde. Dies macht die Gewerkschaft aber nur bei einem Organisationsgrad von 50% oder mehr!
Die Gewerkschaft verhandelt dann zb 10-20 Cent mehr auf den Stundenlohn und die Regionen und Betriebe können dann auf diesen Betrag drauf verhandeln – zb 1€ pro Stunde mehr.
Das vereint mehr Menschen in den Verhandlungsprozess und nimmt Rücksicht auf Regionale Unterschiede.
Hier sieht man wieder einen deutlichen Unterschied, wie sich in Gewerkschaften auf aller Welt Lohnverhandlungen entwickelt haben. Die Richtung ist aber immer die Gleiche – nämlich ein fairer Anteil am erwirtschafteten Geld eines Unternehmens.
Danke Kjetil für das Gespräch!
Zwei Drittel der Jungen haben einen befristeten Arbeitsvertrag
Prekäre Beschäftigung ist in Portugal weit verbreitet. Zwei von drei jungen Arbeitnehmer_innen haben einen befristeten Arbeitsvertrag, mehr als die Hälfte aller Beschäftigten erhält weniger als 900 Euro im Monat. Deshalb hat die CGTP das Thema Prekarität nicht nur am 1. Mai in den Vordergrund gestellt, sondern jetzt auch ein Handbuch dazu herausgegeben.

Transformationsprozess bei der IG Metall
Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor einem tiefgreifenden Wandel, der als Transformation bezeichnet wird. Wesentliche Treiber dieses Wandels sind die Digitalisierung, die Elektromobilität und die Energiewende. Alle Branchen werden von diesem Umbruch betroffen sein.
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